Ich habe wieder mal meinen Kalender mit den kuriosen Feiertagen aus aller Welt konsultiert. Diese Feiertage sind teilweise sehr originell, grotesk oder total schräg. Häufig werden aber auch seriöse Tage gefeiert.
Tag der Gurke (Guggumerä-Tag)
Der 12. Mai ist der British National Cucumber Day, der Tag der Gurke. Der Tag wurde 2010 in Waltham Abbey in Essex ins Leben gerufen. Warum dieser Tag und warum überhaupt Gurke, da ist man sich nicht einig. Eigentlich ist dieser Tag egal, vermutlich wurde er als Gegenfeiertag zum US-amerikanischen National Pickle Day (Tag der Gewürzgurke) etabliert, um den Kollegen auf der anderen Seite des Oceans etwas zu beweisen! Übrigens, mein Vater hat auf Züri-Tüütsch zur Gurke „Guggumerä“ gesagt, deshalb dieser Titel.
Doch dank diesem Kalender wurde ich aber auf einen immer, und in der heutigen Zeit noch vermehrt, wichtigen Feiertag aufmerksam.
Florence Nightingale Tag
Florence Nightingale (12. Mai 1820 – 13. August 1910), als Pionierin der modernen Krankenpflege, sagte:
Krankenpflege ist eine Kunst und fordert eine ebenso grosse Hingabe wie das Werk eines Malers oder Bildhauers.
Die britische Krankenschwester, eine der Begründerin der modernen Krankenpflege des Sanitätswesens, würde am 12. Mai 2020 Ihren 200sten Geburtstag feiern. Interessant ist sicher, dass die gute Dame bereits vor so langer Zeit erkannt hat, dass nicht nur die „Götter in Weiss“, sondern auch die Pflegefachleute eine eigenständiges pflegerisches Wissen haben. Das Pflegefachpersonal erhielt zumindest teilweise eine Stimme.
Eigentlich machte sie damals auch noch das, was wir in der Schweiz als unser duales Bildungssystem bezeichnen: Berufsanfänger werden durch erfahrenere Pflegefachkräfte ausgebildet
Während des Krimkrieges leitet sie die Pflege von verwundeten und erkrankten britischen Soldaten in Scutari (heute Teil von Istanbul). Gemäss berichten war sie nicht direkt in der Pflege tätig, sondern organisierte den Betrieb. Nach ihrer Rückkehr nach England war sie chronisch Krank und invalid. Trotzdem war sie sicher eine wichtige Person in der Wahrnehmung der Wichtigkeit der Menschen, die andere Menschen pflegen. Im 1883 zeichnete sie Queen Victoria mit dem Royal Red Cross aus. 1907, also 24 Jahre später wurde sie zusätzlich noch von Victoria’s Sohn, König Edward VII, als erste Frau in den Order of Merit aufgenommen.
So gar nicht zum Thema: Queen Victoria ist die UrUrgrossmutter von der heutigen Königin Elisabeth II und auch von deren Gatten, Prinz Philipp (siehe Beitrag „Europa und der Arschi„). Und die letzte Geliebte (Mätresse) von König Edward VII, Alice Keppel, ist die Urgrossmutter von Camilla, Duchess of Cornwall, der heutigen Frau von Prince Charles (der mit den Ohren)! Irgendwie ist da alles miteinander verwandt.
Tag der Pflegefachkräfte
Seit 1967 wird am Geburtstag von Florence Nightingale an ihren unermüdlichen Einsatz für die Kranken gedacht, am Tag der Pflegefachkräfte, dem Internationalen Tag der Pflege.
Gerade in diesem Jahr finde ich, es sollte in der Presse noch stärker auf diesen Tag hingewiesen werden. Vor wenigen Wochen standen wir vor dem Haus, auf dem Balkon, an der Strasse – wo auch immer wir gerade waren – und haben eine Minute lang geklatscht, um den Leuten zu huldigen, die unermüdlich und teilweise unter Risiko die Menschen in den Krankenhäuser gepflegt haben. Jetzt ist es bereits wieder selbstverständlich, dass diese Menschen ihre Arbeit machen.
Ich selber konnte schon mehrfach miterleben, was da an Arbeit geleistet wird. Dieser Beruf kann kein Beruf sein, er muss eine Berufung sein. Die Berufung, anderen Menschen etwas Gutes zu tun, ihnen beizustehen in Zeiten der Angst, Schmerzen oder auch Hilflosigkeit. Meine Erlebnisse sind vor allem in den letzten 10 Jahren vielfältig, aber immer mit einer grossen Achtung, einem grossen Respekt vor diesen Menschen, welche sich in den Dienst der Kranken gestellt haben.
Dieser Blog ist zu kurz, um diese Erlebnisse so niederzuschreiben, wie ich es gern täte.
Aber es soll in einem Wort die vielen Gedanken zusammenfassen: DANKE