Heute habe ich mit meinem Schwager telefoniert. Wir haben uns über die deutsche Sprache und die Endlichkeit des Lebens unterhalten. Das Leben ist tödlich, irgendwann, also schweben wir alle in Lebens-Gefahr? Dieses Wort hat es mir dann so angetan, dass ich es heute für im Blog als Basis nehmen will für meinen Blog.
Alles klar?
Ich habe dann deutsche Wortschöpfungen gesucht und bin auf absolut tolle Kreationen gestossen. Ich versuche mal ein paar Sätze damit zu bilden. Die Trouvaillen habe ich fett geschrieben:
- Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Doppelhaushälfte einem alten Knaben gehört.
- Im Garten steht ein riesengrosser Gartenzwerg, er sieht ganz schön schrecklich aus!
- Dieser Herr ist ein bankrotter Millionär, er hatte sogar ein kleines Riesenrad und eine Holzeisenbahn!
- Er hatte eine Prüfung in seinem Wahlpflichtfach, aber wegen Schlafmangel aufgrund seiner Nervosität fühlte er sich wie eine lebendige Leiche.
- Er ist ein eingefleischter Vegetarier. Beim Öffnen des Eisfaches entwich ihm ein stummer Schrei: sein Gemüse hatte Gefrierbrand! Aber irgendwie sah es ekelerregend schön aus, wie ein neongraues Kunstwerk.
Und übrigens: Mund-zu-Mund-Propaganda ist eher ein Wunschdenken, korrekt heisst es nur Mundpropaganda (ganz un-coronär) und hat nicht mit Austausch von Körperflüssigkeiten zu tun.
Die Satzzeichen, Leerzeichen und Grossschreibung
- Du hast den schönsten Hintern weit und breit ♦ Du hast den schönsten Hintern, weit und breit (Der zweite Satz ist eher ein wenig schmeichelhaft für die Dame oder den Herrn, ausser man liebt Menschen, die nicht ganz so schlank gebaut sind.)
- Der Junge sieht dir ungeheuer ähnlich ♦ Der Junge sieht dir Ungeheuer ähnlich (Hier ist der Junge im 2. Satz ein Sohn eines Ungeheuers. Im ersten Satz ist die Ähnlichkeit ungeheuerlich)
- Zusammenkommen ♦ zusammen kommen (wenn jemand diesen Unterschied nicht versteht, hat er sicher die Aufklärungsstunde beim Pfarrer verpasst).
Das Gedicht
Der Hammer war dann das Gedicht, das ich fand. Einige schreiben es Goethe zu.
Dunkel war’s, der Mond schien helle, schneebedeckt die grüne Flur, als ein Wagen blitzesschnelle, langsam um die Ecke fuhr.
Drinnen saßen stehend Leute, schweigend ins Gespräch vertieft, als ein totgeschoss’ner Hase auf der Sandbank Schlittschuh lief.
Hier kann man das ganze Gedicht lesen. Es lohnt sich. Aber für den Blog wäre es für mein Bedürfnis zu lange geraten.
Wenn jemand gerne weitere lustige Sätze und Wortspiele lesen möchte, dann kann ich den deutschen Wortakrobaten, Willy Astor, wärmstens empfehlen.