Vier Mal waren wir in der Toscana. Drei mal war unser Feriendomizil in Larciano, das ist im Grossraum Florenz, in einem Haus von Bekannten, über der Grossen Ebene, dem Sumpf von Fucecchio. Der vierte Toscana-Urlaub war in der Gegend von Bucine.
Padule die Fucecchio
Padule heisst Sumpf. Dieser 2’000 Hektar grosse Sumpf ist der grösste Binnensumpf in Italien. Er erstreckt sich zwischen den Provinzen Florenz, Prato, Pistoia, Lucca und Pisa. Der grösste Teil dieses Naturschutzgebietes ist unten an den Hängen des Pistoia-Appenins, wo auch unser Ferienhaus war.
Der Padule gehört seit 2013 mit 6 andern Feuchtgebieten in der Toskana zu Feuchtgebieten mit internationaler Bedeutung. Sie ist ein Paradies für Fotographen und Ornithologen (Vogelkundler).
Im Jahr 1944 war der Padula Schauplatz eines der brutalsten Massakers der Nazis. In wenigen Stunden töteten die Soldaten 174 Menschen. Auch das gehört leider zum Padule. Larciano, die Gemeinde in welcher ein grosser Teil des Sumpfes liegt, wurde zum Gedanken an das Massaker mit der Goldmedaille für bürgerliche Tapferkeit ausgezeichnet.
FiPiLi
Sobald man in Richtung der Toskana fährt, sieht man immer wieder Wegweiser nach FiPiLi. Wir haben bald gemerkt, was das bedeutet Fi für Firenze (Florenz), Pi für Pisa, Li für Livorno. Das ist die Gegend, in welcher wir uns bewegt haben. Später, als wir noch tiefer runter gefahren sind, nach Bucine, kam noch Si dazu, Si für Siena. Wir waren jedoch immer im Grossraum FI.
Leonardo Da Vinci
Genau in diesem Grossraum ist im Jahr 1452 einer der grössten Universalgenies zur Welt gekommen. In Vinci. Leonardo da Vinci. Er war alles: Maler, Bildhauer, Architekt, Anatom, Mechaniker, Ingenieur und Naturphilosph. In Vinci gibt es (natürlich) ein Museum über den berühmtesten Einwohner. Da sieht man unglaubliche Sachen! Eine kleine Aufzählung, was Leonardo alles schon „erfunden“ hat:
- Fallschirm
- Panzer
- Flugmaschine
- Velo
- Automobil
- Zahnrad
Er konstruierte Brücken, Kanäle, Denkmäler, Taucherausrüstung (inkl. Tauchglocke und Schnorchel).
Die Praxistauglichkeit
Seine Entwürfe, häufig Konstruktionszeichnungen auf Papier, wurden später von Wissenschaftlern nachgebaut. Auch wenn diese teilweise kleinere Denkfehler enthielten, würden die meisten Sachen mit der nötigen Fein- und Denkarbeit zum Funktionieren gebracht werden! Ein Beispiel ist die Leonardo-Brücke, welche alleine durch die Stützung verschiedener Bauteile untereinander ohne Schrauben oder Nägel aufgebaut wurde. Oder die Leonardo-da-Vinci-Brücke, eine Fussgängerbrücke in Norwegen, welche auch nach dem Grundprinzip von Leonardo’s Zeichnungen für eine Brücke über das Goldene Horn (Istanbul) gezeichnet wurde.
Der Maler Leonardo
Und nicht zuletzt schuf er das berühmteste Lächeln der Welt, das Bildnis der Mona Lisa. Dieses Bild ist übrigens sehr klein, 77 x 53 cm. 1962 wird das BIld auf 100 Millionen Dollar geschätzt. Heute wären dies in etwa 843 Millionen Dollar.
In Wikipedia habe ich eine spannende Information gefunden: „Andere Quellen sollen belegen, dass es sich bei Mona Lisa um den heimlichen Geliebten Salaj handelt, der für das Bild Modell war. Demnach handele es sich bei dem Gemälde eigentlich um die Darstellung eines Mannes. Der Name Mona Lisa sei ein Anagramm zu Mon Salai (dt.: „Mein Salai“). Bereits der erste Biograph von Leonardo, Giorgio Vasari (1511–1574), erwähnte diese These zum Anagramm.
Das Abendmahl
Ein weiteres Bild, welches sehr bekannt ist, ist das Abendmahl, eines der berühmtesten Wandgemälde der Welt. Es schmückt den Speisesaal des Dominikanerkloster Santa Maria delle Grazie in Mailand. Ein Höhepunkt von Da Vinci’s malerischer Karriere.
Zeit seines Lebens hat Leonardo, bei aller Genialität, häufig seine Arbeitgeber verärgert. Seine Ideen hat er nicht immer bis zum Ende umgesetzt. Aber noch heute kann in Museen seine Werke bewundern. Er hatte Ideen, sagte aber einmal, die Idee reize ihn mehr als deren Umsetzung. Man sagt, dass seine Notizen und Entwürfe gegen 6’000 Seiten umfassen.
Ich könnte noch so viel über Leonardo schwärmen. Er war einfach Genial und spannend.