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Meine letzten Blog’s waren Erzählungen über meine Wanderungen während der Ferien in Wildhaus. Da habe ich mich gefreut, Euch über meine tolle Tour auf den Gamplüt zu erzählen. Am Tag darauf dann über meine Erholphase, die ich mir gönnte und auch erklären konnte.

Was ist passiert?

Am Donnerstag nach dem Erhol-Tag fühlte ich mich noch immer ziemlich schlapp. Also fuhr ich mit der Bahn auf den Iltios, um da etwas zu Mittag zu essen. Geplant habe ich dann, von dort zum Sessellift Sellamatt, welcher nach Alt St. Johann runtergeht, zu laufen. Dann konnte ich immer noch runterlaufen oder die Bahn nehmen, je nach dem wie ich mich fühle.

Im Restaurant habe ich eine superfeine Peperoni-Suppe mit einem Paar Wienerli gegessen. War richtig gut. Danach fühlte ich mich aber noch immer nicht richtig fit. Ich entschied, die Iltios-Bahn wieder ins Tal zu nehmen. Da bin ich dann der Thur entlang nach Alt St. Johann gelaufen. Dieser Weg, der Weg des Wassers, hat überall Bänkli, so dass ich mich zwischendurch setzen und erholen konnte.

Von Alt St. Johann fuhr ich mit dem Postauto nach Lisighaus in die Drogerie, um da meinen Blutdruck zu kontrollieren. Leider war die Drogerie am Donnerstag geschlossen. Also bin ich wieder zum Haus zurück um mich auszuruhen und früh ins Bett zu gehen.

Der Ferienabbruch

Da ich mich am Freitag noch immer nicht wohl gefühlt habe, entschied ich kurzfristig, meine Ferien abzubrechen und nach Hause zurückzukehren. Das Packen der Klamotten und das Laden der Koffern inkl. dem Velo ins Auto war eine (ungewohnt) grosse Anstrengung. Das hat mich sehr überrascht, da ich doch eigentlich ziemlich trainiert bin. Volle 4 Stunden habe ich für das Packen und Putzen vom Haus gebraucht. Ich musste mich immer wieder hinsetzen. Gleichzeitig habe ich sehr stark geschwitzt.

Bevor ich den Heimweg unter die Räder genommen habe, bin ich noch in der Drogerie den Blutdruck messen gegangen. Dieser war in Ordnung, deshalb habe ich dann gewagt, nach Hause zu fahren.

Dort angekommen habe ich dann noch das Auto ausgeräumt, die Koffer habe ich einfach mal hingestellt. Auspacken kann ich ja später auch noch! Die Anstrengung auch für diese kleinen Sachen war wieder extrem, der Schweiss ist nur so geflossen. Ungewohnt!

Am Abend haben wir beim Lieferservice den Znacht bestellt. Spaghetti Bolognese. Grundsätzlich wären die ja gut gewesen, aber ich hatte nur sehr wenig Appetit. Dann musste ich mich noch übergeben. Da ist mir aufgefallen, dass mein Auswurf ziemlich rot ist, aber ich habe ja Spaghetti gegessen …..

Der Samstag

Am Samstag um 04:00h musste ich auf die Toilette. Für die 5 Meter musste ich mich 4 mal hinsetzen. Wir war es schwindlig, so stark, wie es noch nie in meinem Leben war. Es war ähnlich, wie wenn man ganz schnell aufsteht – nur viel viel stärker! Beunruhigend. Um 06:00h noch einmal dasselbe Prozedere. Als Roger dann eine halbe Stunde später fragte, wie es mir gehe, bat ich ihn, mich in den Notfall ins Triemli zu bringen.

Dort angekommen holte Roger einen Rollstuhl und ich wurde in den Empfang geführt. Nach der Aufnahme meiner Personalien und meiner Vorgeschichte wurde ich dann sehr schnell betreut. Das Setzen der Infusionen war nicht einfach, was eigentlich bei mir auch ungewohnt ist. Nach der Analyse meines Blutes wurde festgestellt, dass ich einen massiven Blutverlust erlitten habe. Es wird angenommen, dass ich gegen 2 Liter Blut verloren habe.

Der Grund

Eine bekannte Komplikation bei einem Magen-Bypass ist ein Magengeschwür. Hier ein Text von Netdoktor.de, wo auch diese mögliche Komplikation wie folgt beschrieben wird:

Magengeschwür im Magenpouch: Nach der Magenbypass-Op ist das Risiko für ein Magengeschwür Ulcus) im Magenpouch erhöht. Abhilfe schaffen säurereduzierende Medikamente, sogenannte Protonenpumpenhemmer (PPI), welche dauerhaft eingenommen werden müssen, wenn nach ein einer Magenbypass-Operation ein Magengeschwür entsteht.

Genau das ist mir passiert. 4 Jahre nach der erfolgreichen Operation. Shit happens.

Die Vorzeichen

Ich habe die Vorzeichen nicht entsprechend wahrgenommen. Teilweise waren mir auch gewisse Sachen unbekannt.

Einerseits ist es mir jetzt klar, dass ich, wenn mein Stuhl schwarz (sogenannter Teerstuhl) ist, ich sofort zum Arzt resp. in Spital gehen muss. In Kombination mit den Magensäften färbt sich Blut schwarz – und entsprechend sind die Ausscheidungen ebenso schwarz. Dies ist ein sehr klares Zeichen, dass etwas im Magen-/Darmtrakt nicht stimmt. Auch für Euch Leser: wenn ihr so eine Änderung feststellt, geht sofort zum Arzt! Nicht warten.

Ein weiterer Hinweis, welchen ich ignoriert habe, ist die aussergewöhnliche Müdigkeit und die Mühe bei jeder Anstrengung. Ich führte das auf meine Wanderung zurück. Weil ich mir das erklären konnte, habe ich auch dieses Zeichen ignoriert.

Die Atemnot beim Packen und Putzen war schon speziell, aber auch das führte ich auf die Anstrengung der Dienstagswanderung zurück. Diese war ja ausserordentlich lange und anstrengend.

Und jetzt wie weiter

Nach der Entlassung aus dem Spital frage ich, ob ich meine Ernährungsgewohnheiten ändern muss oder wie ich sonst vorsorgen soll. Dasselbe habe ich auch noch meinen Stoffwechsel-Arzt gefragt. Ich muss nichts ändern. Eine Vorsorge ist ebenso nicht möglich. Dieses Ereignis ist klar auf die Operation zurückzuführen. Für 6 Wochen habe ich nun Magenschutz-Tabletten und ein Pulver einzunehmen. In ca. 5 Wochen habe ich dann noch eine Magenspiegelung um zu kontrollieren, dass alles in Ordnung ist.

Die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit war zuerst noch eingeschränkt, deshalb habe ich nur reduziert arbeiten können. Es braucht Geduld! Ich will und werde meine Leistung wieder erreichen. Langsam, aber ganz sicher!

In diesem Sinne: Bleibt gesund, achtet auf Euren Körper auf auf die Signale, wenn er Euch etwas mitteilen will. 

… und der Blog

Den Blog werde ich weiterführen – nicht mehr täglich, nicht mehr regelmässig,  mehr spontan. Zuerst konzentriere ich mich jetzt auf meinen Körper und lasse ihm die nötige Zeit um sich zu erholen. Sobald dies geschehen ist, werde ich sicher wieder vermehrt bloggen. Ich freue mich, dass ihr die Geduld und das Verständnis dafür aufbringt.