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Am 2. November 1755 kam in Wien die Erzherzogin Maria Antonia Josepha Johanna von Österreich zur Welt. Sie war das 15. Kind, die letzte Tochter von Kaiser Franz I. von Lothringen und seiner Gattin Maria Theresia von Österreich. Ihre Taufpaten waren der König und die Königin von Portugal.

Bereits mit 3 Jahren wurde die kleine Maria Antonia in Korsetts eingezwängt, welche sie absolut nicht liebte. Sie raubten ihr den Atem. Vielleicht auch deshalb hatte sie einen Freiheitsdrang und konnte (oder wollte) sich nicht konzentrieren oder zu irgendwelchen Aufgaben durchringen. Einzig das Spielen auf Harfe und Cembalo war etwas, was sie liebte.

Ihre Heirat mit dem Thronerbe

Zu der Zeit war es gang und gäbe, dass sich die jeweiligen Adelshäuser untereinander verheirateten, um jeweilige starke Allianzen gegen ihre Feinde zu bilden. So auch Kaiser Franz I., welcher sich gegen die aggressive preussische Politik von Friedrich II. absichern musste. Es gab Verbindungen zu den Häusern von Parma, Spanien, Neapel-Sizilien. So wurde denn auch eine Verbindung zu den Bourbonen, der herrschenden Adelsfamilie in Frankreich, angestrebt.

Nach dem verlorenen Siebenjährigen Krieg zwischen Österreich und Frankreich sah man im Bündnis zwischen dem Dauphin (Thronerbe) Ludwig August und Maria Antonia eine gute Lösung um den Frieden zu sichern. Ludwig XV. ersuchte für seinen Enkel und Erben um die Hand der Erzherzogin.

Nach Abschluss des Heiratsvertrages wurde die Ausbildung und Erziehung des jungen Mädchens analysiert. Die gute war da gerade Mal 14 Jahre alt. Also man feststellte, dass da gravierende Mängel herrschten, musst sie in einer Schnellbleiche auf ein angemessenes Niveau gehoben werden. Ihr Französischlehrer lobte ihre Freundlichkeit, Intelligenz und Musikalität, aber bemerkte, dass sie weitgehend ungebildet war. Die Faulheit und Leichtfertigkeit der Prinzessin machte einen Unterricht fast unmöglich. Eigentlich kann man sagen, die gute war (und blieb) Dumm wie Bohnenstroh.

Ab nach Paris

1770 wurde die Trauung in Wien von einem Stellvertreter vorgenommen bevor sie mit ihrem grossen Gefolge nach Frankreich in die Hauptstadt Paris fuhr. Nach der „Übergabe“ in Strassburg und ihrer Neueinkleidung wurde aus Maria Antonia die Marie-Antoinette.

Die eigentliche Trauung fand am 16. Mai in Versailles statt, also heute vor 250 Jahren. Auf dem heutigen Place de la Concorde (damals Place Louis XV) wurde für die Bevölkerung ein Fest gegeben. Feuerwerkskörper lösten eine Massenpanik aus und führte zum Tode von 139 Untertanen. Kein wirklich gutes Omen für die neu geschlossene Ehe

Am Hof fiel Marie-Antoinette meist negativ auf, da sie ziemlich unerfahren war. Sie hatte eine sittenstrenge Hofdame, welcher sie nur Madame l’Etiquette sagte. Das Leben mit dem Dauphin war nicht so, wie es sich die gute Dame gewöhnt war, Mit der Mätresse Ihres Schwiegervaters Ludwig XV., Madame Dubarry beispielsweise sprach sie kein Wort und dieser wiederum war es untersagt, ein Wort an die künftige Königin zu richten. Erst auf grossen Druck und dem Rat ihrer Mutter, dass sie sich am Hofe anzupassen habe, sprach sie mit Dubarry. Sie sagte zu ihr „il y a bien du monde aujourd’hui à Versailles“ (Es sind heute viele Leute in Versailles). Das waren die ersten und letzten Worte, die die zwei zickigen Weiber miteinander austauschten.

Die Unbeliebte Dauphine

Durch ihr Verhalten machte sich Marie-Antoinette schon bevor sie Königin von Frankreich wurde viele Feinde. Der Grossteil der Menschen in Frankreich hungerte, Marie-Antoinette hingegen spielte gerne Pharo, ein Glücksspiel, bei welchem sie Unsummen verspielte. So blieb sie zeitlebens unbeliebt.

Die weitere Geschichte von Maria Antonia Josepha Johanna von Österreich kann man vielerorts nachlesen, sie ist sehr sündenvoll und spannend. Zum Schluss der Revolution, am 14. Oktober 1793 wurde der Prozess gegen sie eröffnet. Das Todesurteil wurde am 16. Oktober 1793 vollstreckt, um 12 Uhr wurde sie einen Kopf kürzer gemacht, nachdem ihr Gatte bereits am 21. Januar bereits dasselbe Schicksal ereilte.

Marie-Antoinette wurde 38 Jahre alt. Sie war 23 Jahre mit Louis XVI. verheiratet. Davon war das Paar 19 Jahre König und Königin von Frankreich, die letzten des Ancien Régimes.