Barthaare sind ein Teil der menschlichen Körperbehaarung. Und heute teilweise auch ein Statement. Es gibt solche Menschen, die lieben Bärte, andere finden diese nicht so toll. Bei einigen Männern wachsen die Haare nur spärlich, bei anderen wuchern die Haare wie verrückt.
Mein eigener Bartwuchs
Ich bin jetzt seit einer Woche in den Ferien. Mein „Bart“ ist gewachsen. Die Barthaare fühlen sich dicker an, als die restliche Kopfbehaarung. Und irgendwie ein wenig stacheliger. Igelmässig. Und es beisst wie die Sau, obwohl ich auch diese Haare regelmässig pflege. Manche behaupten, es brauche nur ein wenig Geduld, bis dann ein „richtiger“ Bart gewachsen ist. Ich habe heute Abend für mich entschieden, dass ich keine Geduld habe – der Bart kommt weg.
Warum gibt es einen Bart?
Biologisch beginnt der Bartwuchs beim Mann in der Regel ab der Pubertät – und gehört damit zu den sekundären Geschlechtsmerkmalen. Bei Damen kann der Damenbart nach der Menopause ebenso wachsen, das nennt man dann einen Damenbart.
Bei jungen Männern beginnt der Bartwuchs im Alter zwischen 14 und 18 Jahren. Zuerst wächst ein Schnauz (Oberlippenbart), dann beginnt es bei den Ohren, dann am Kinn und später auch am Hals. Zu guter letzt kommen auch die Wangen etwas Haare ab.
Irgendwann muss dann mit einer Rasur das Haar gebändigt werden. Zu Beginn nicht so oft, später dann täglich oder zweitäglich. Die Behaarungsstärke hängt jedoch nicht von der Menge der Rasuren ab sondern vom Testosteron und der Genetik. Durchschnittlich wächst ein Bart gegen 3 mm pro Woche.
Bartformen
Bartform | Beschreibung |
---|---|
Dreitagebart | Ganz kurzer Bart, wie wenn man 3 Tage nicht rasiert. Kann auch gewollt sein. |
Goatee | Goatee: Kinnbart, auch Ziegenbart genannt, wobei der Bart unterhalb des Mundes stehen gelassen wird. Variation: „Petit Goatee“, wobei nur ein breiter werdender Streifen von der Unterlippe bis zum Kinn stehen gelassen wird. Variation: „Kinnstreifen“, wobei der Streifen sehr schmal ist. |
Henriquatre | Henriquatre: Rund-um-den-Mund-Bart, „Gewerkschafterbart“, Kriegerbart, Jägerbart, benannt nach Heinrich IV. von Frankreich. Variation: „Van Dyck“. |
Kinnbart | Ein kleiner Streifen rund um das Kinn, auch Kinnriemen genannt. |
Knebelbart | Knebelbart: Auch Victor-Emanuel-Bart (nach Victor Emanuel II.) oder Musketierbart genannt, wobei die Verbindung zwischen Oberlippen- und Kinnbart ausrasiert wird. Vollbärtigere Variation: „Balbo“, wobei Wangen und Koteletten ausrasiert bleiben. Berühmter Träger: Buffalo Bill |
Koteletten | auch Backenbart: nur auf beiden Seiten bis kurz unter die Ohren. Bekannter Kotelettenträger war Elvis Presley |
Mongolenbart | Mongolenbart: Voller Schnauzbart, der seitlich nach unten bis zum Rand des Unterkiefers verlängert ist, ähnlich Henriquatre, jedoch mit rasiertem Kinn; volkstümlich „Zuhälterbart“ oder auch „Hufeisen“ genannt, |
Lehrerbart | Schiffer-, Friesen-, Bartfräse, auch Lehrerbart: Vollbart, jedoch ohne Bewuchs der Oberlippe und höheren Wangenpartie. Diese Bartform wird schon bei griechisch-antiken Büsten zitiert. |
Schnauz | Schnurrbart (Schnauzbart, Oberlippenbart, Schnäuzer): Bart ausschließlich an der Oberlippe. Variation: Bleistiftbart, wobei hier nur die oberlippennahen Barthaare in einem dünnen Streifen stehengelassen werden. |
Soul Patch | Soul Patch: Unter der Unterlippe in verschieden starker Länge und Dichte |
Vollbart | Bartbehaarung rundum, von den Ohren über den Schnauz, das Kinn und Hals. |
Kaiser-Wilhelm-Bart | Eigentlich ein sehr kunstvoll gezwirbelter, langer Oberlippenbart |
Die Tabelle ist nicht abschliessend. Sicher gibt es auch noch den einen oder anderen Namen für eine spezielle Bartform.
Der Bart muss weg, aber wie?
Ich liebe es, wenn ich in Italien bin, meinen Bart von einem Coiffeur entfernen zu lassen. Angefeuchtet mit einem warmen, feuchten Tuch. Danach gut eingeschäumt mit Hilfe eines Dachshaarpinsel. Danach die Rasur mit einem scharfen Rasiermesser. Und die ganze Nachpflege. Anschliessend hast du eine Haut die fein ist wie ein Baby-Popo.
Der absolute Oberkracher war die Rasur in Istanbul. Eigentlich war es keine Rasur, es war ein Gesamtereignis. Zuerst in die Maske, wobei alle überflüssigen Hautpartikel vom Gesicht entfernt wurden. Danach die Prozedur von Massage, wärmen, anfeuchten, einschäumen, Rasieren, einschäumen, tätscheln. Danach noch die Ohrenhaare mit brennenden Stäbchen abbrennen. Die Nasenhaare werden genau so weggemacht (es sei denn, man(n) macht es mit in Wachs getauchten Wattestäbchen – AUTSCH!). Die Augenbrauen werden kunstvoll mit Silk weggezwirbelt.
Alleine dieses Erlebnis würde für mich schon wieder für eine Reise nach Istanbul reizen!
Der Bart in der Geschichte
Wikipedia sagt: In früheren Zeiten sah man den Bart als Zeichen der Kraft und als Zierde der Männlichkeit an, weshalb sich auch eine sorgfältige Pflege entwickelte. Die Ansichten darüber, was mit dem Bart zu geschehen habe, unterscheiden sich von Kultur zu Kultur beträchtlich; von der jeweiligen Norm abweichende Barttracht gilt oft als Zeichen von Ungepflegtheit oder Fremdheit. Hatte der Bart in der Frühgeschichte der Menschheit vor allem auch einen kultischen Charakter, der viele religiöse Komponenten besaß, ist er in der Gegenwart daneben vor allem in der säkularisierten westlichen Welt sowohl Ausdruck von Individualität als auch in bestimmten Formen Mode.
Wenn sich jemand noch detailliert über die Bärte der Geschichte informieren möchte, der Wikipedia-Artikel ist extrem umfangreich. Ich möchte dies eigentlich nicht zusammenfassen – denn es ist zu vielfältig. >Hier< könnt ihr den ganzen Wikipedia-Artikel über das Barthaar lesen.
So, genug geschrieben – jetzt wird er mich verlassen, mein Bart. Und danach wird er wieder wachsen – und wird mich wieder verlassen. Fast wie bei „ewig grüsst das Murmeltier“.