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Heute in der Stadt. Die Läden haben fast alle geschlossen. Ausser die Läden mit Grundnahrungsmittel, Tierfutter, Medikamenten und Sachen, die man unbedingt zum Leben braucht. Hat es in einem Laden Waren des nicht-alltäglichen Gebrauchs, müssen die Bereiche oder Gestelle mit Absperrband abgesperrt werden. Das hat mir Sandra vom Tierfachgeschäft Aquarium-Seerose erzählt. Sie darf nur Tierfutter verkaufen und die Menschen beraten. Zum restlichen Sortiment musste der Zugang optisch abgegrenzt werden. Mit Absperrband!

Die meisten Absperrungen müssen jedoch mit Maler-Abdeckband und Schnüren notdürftig abgetrennt werden. Denn, das richtige Absperrband, das rot-weiss gestreifte, das bekommt man im Baumarkt! Der nächste offene Baumarkt ist vermutlich irgendwo in Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso. In Europa sind ja alle Läden geschlossen. in diesem Falle sind wir sozusagen „Jenseits von Afrika“. Und in Afrika kann man auf einmal mehr Sachen kaufen, als wir hier in Europe, in der alten Welt, in dem Teil der Welt, welches Afrika als Entwicklungsland bezeichnet.

Diese Überlegungen gingen dann bei mir ein wenig weiter. Wir waren uns so gewöhnt, alles mögliche gleich und sofort beschaffen zu können. Will ich neue Möbel – ich gehe ins Möbelgeschäft. Ich will neue Kleider – es hat unzählige Klamottenläden. Ich will was auch immer ich will und das gleich – auch für das gibt es einen Laden.

Nun passiert das unfassbare, dass ein Artikel für CHF 17.95 nicht einfach und schnell zu beschaffen ist. Obwohl er sogar von der Obrigkeit empfohlen wird.

In den letzten Tag fällt mir immer wieder auf, wie selbstverständlich wir die Dinge sahen. Wir hatten alles und konnten alles haben, wir mussten es einfach im nächsten Laden beschaffen. Ein Leben im Überfluss. Vielleicht werden wir zukünftig auch zurückdenken und ganz bewusst feststellen, wie gut es uns trotzdem und immer noch geht. Mal sehen!